Manchmal merkt man es nicht und schon ist es passiert: man fühlt sich unwohl in einer Kommunikation, wo man doch nur jemanden helfen wollte …

Das passiert, sobald man – unbewusst – die Ebene „Ich bin OK – Du bist OK“ (Erwachsener – Erwachsener) verlässt und entweder die Kommunikationsebene „Ich bin OK – Du bist nicht OK“ oder die Ebene „Ich bin nicht OK – Du bist OK“ einnimmt.

Der amerikanische Psychologe Stephen Karpman hat in seinem Dramadreieck die typische Entwicklung eines psychologischen Spiels beschrieben. Aus dem Bedürfnis nach der Selbstwertbestätigung unternehmen wir manchmal Handlungen, die zu einer Enttäuschung führen. Ein ehrliches und authentisches Verhalten ist das Gegenteil von einem psychologischen Spiel. In einer ehrlichen und authentischen Kommunikation sind uns eigene Bedürfnisse und Motive bewusst und werden daher erfüllt.

Um die Entwicklung eines psychologischen Spiels zu vermeiden, kann man rechtzeitig dessen Merkmale erkennen und bewusst spielfrei handeln. In diesem Memo sind die Merkmale anschaulich dargestellt; und auch die Antithesen sind es, die helfen die Handlung rollenfrei und authentisch zu gestalten:

 

Alle drei Glaubenssätze sind im Grunde Täuschungen oder gar (Selbst)Lügen. Denn in Wirklichkeit sind das nur Rollen und kein authentisches ehrliches Verhalten. In der Tat:

  • „der Verfolger“ hat kein Recht, etwas vorzuwerfen, er ist nur von Enttäuschung getrieben, da seine Erwartung an das „Opfer“ nicht erfüllt wurde
  • „der Retter“ rettet nicht(s) wirklich (häufig ist er unbewusst an der Hilflosigkeit des Opfers interessiert, da sein Profit in der Bestätigung seiner Position „Ich bin OK – Du bist nicht ОК“ besteht)
  • „das Opfer“ ist fähig, sich selbst zu helfen / oder es braucht keine Hilfe / oder es kann angemessen um Hilfe bitten. Angemessen um Unterstützung bitten bedeutet, dafür bewusst die Verantwortung zu übernehmen und eine Art Vertrag auf OK-OK Ebene zu schließen: „Du unterstützt mich so, wie ich es mir wünsche, ich erbringe dir eine Gegenleistung, die du dir wünschst“.

Stephen Karpman und Lena Kornyeyeva, Berlin 2017

Ein druckfähiges Memo-Blatt zu Karpmans Dramadreieck (1 Seite):