Meine praktische Arbeit hat stets mit der Idee der Zufriedenheit zu tun: Wenn der Mensch zufrieden ist, wendet er sich nicht an einer Psychologin. Im Grunde geht es fast immer um die Unzufriedenheit mit sich selbst – mit der eigenen Leistung, mit dem eigenen Aussehen, mit den eigenen Erfolgen beruflich wie privat…
Im Hintergrund dieser latenten oder offenen Unzufriedenheit steht immer die Neigung, sich mit jemandem zu vergleichen. Mit einem, der leistungsfähiger, schöner, erfolgreicher erscheint. Wir leben in einer Welt, in der wir seit Kindertagen an bewertet und verglichen werden. Und wir verinnerlichen diese Neigung, uns zu vergleichen. Es ist uns nicht bewusst, wie kontraproduktiv und wie irrelevant jeder dieser Vergleiche ist: Menschen sind keine Waren, die vergleichbare Parameter haben; jeder von uns hat unzählige Facetten und jeder ist einzigartig.
Wer sich von diesem unbewussten inneren Wettbewerb lösen kann, wird zufriedener. Es geht nicht darum, dass man sich per se besser (leistungsfähiger, schöner, erfolgreicher etc) als die Anderen sehen soll. Die wahre Freiheit vom Wettbewerb entsteht da, wo man sich als unvergleichbar empfindet – da uns unsere Eigenarten unvergleichlich machen.
Nichts ist vergleichbar mit dem schönen Gefühlt der Selbstzufriedenheit, die sich auf einer ruhigen, bedingungslosen Selbstakzeptanz beruht.
Lena Kornyeyeva