Ein kurzer Überblick über die wissenschaftliche Forschung:
Wie soziale Ablehnung, Kritik und „sozial-evaluative Bedrohung“ unsere neuronalen und hormonellen Bedrohungs-/Schmerzsysteme aktivieren, während Unterstützungssignale als „soziale Sicherheit“ wirken und diese Reaktionen dämpfen.
- Soziale Ausgrenzung aktiviert den dorsalen anterioren cingulären Cortex und die vordere Inselrinde, den Kern des „Schmerz-/Bedrohungsnetzwerks“. Die Stärke der Aktivierung ist mit dem subjektiven Schmerz der Ablehnung verbunden: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/14551436/
- „Bewertung and potenziale Bedrohung“ (beurteilt/bewertet werden, z. B. öffentliches Reden mit Bewertung) erhöht zuverlässig den Cortisolspiegel und aktiviert die HPA-Achse – eine Metaanalyse von 208 Laborstudien: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15122924/?
- Kritik (auch von Bezugspersonen) erhöht die Reaktivität der Amygdala und der emotionalen Verarbeitungsnetzwerke; eine hohe Anfälligkeit für Kritik ist mit schlechteren klinischen Ergebnissen verbunden: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3439418/
- Im Gegensatz dazu wirken Unterstützung und Nähe als „soziale Sicherheitssignale“: Das Halten der Hand des Partners oder auch die Erinnerung an eine unterstützende Person reduzieren bedrohungsbezogene Aktivitäten (Insel, dACC, Hypothalamus) und subjektiven Schmerz: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17201784/
Aus der Perspektive einer praktizierenden Psychologin kann ich sagen: Ja, es ist immer visuell erkennbar, wie ein Mensch Ausgrenzung oder Kritik annimmt.
Wenn Ihnen Ihre Beziehungen wichtig sind, einfache Regel ist zu beachten: Auch wenn es notwendig oder unvermeidbar scheint, jemandem eine kritische oder bewertende Anmerkung zu machen, ist es immer möglich, eine nicht abwertende Formulierung zu finden.

